Hallo zusammen,
wer hat Lust auf einen Schnipsel aus Projekt "Granma"? :D
Schnipsel aus Projekt "Granma"
Ich wusste nicht, was Zorn ist, bis ich spürte, wie er mich das erste Mal, wie heiße Lava überrollte und anfing, mich von innen heraus zu verzehren.
Der Hass brodelte in mir und ich verfluchte jene Macht, die mich aus den Armen meiner Mutter riss. Spukte auf jene Welt, die mich einsam und alleine zurückließ. Die mich mit Ignoranz strafte, während ich um Hilfe bettelte.
Voll glühendem Hass wurde ich zu dem Schatten, der sich über die Kinder dieser Welt legte. Zur Dunkelheit in ihren Herzen und der alles verschlingenden Finsternis, die sie in ihren Albträumen heimsucht.
Ich wollte ihnen den gleichen Schmerz zufügen, den man mir angedeihen hat lassen, als man mich in die Kälte zog. Ich gierte danach, dass sie sich ebenso verloren fühlten. Und vor allem wollte ich, dass Hangaia keine andere Wahl mehr blieb.
Sie sollte endlich bemerken, dass ich existiere.
Nun, wo ich ihre Kinder quälte, konnte sie mich nicht länger ignorieren!
Beim letzten Mal hatte ich ja schon angekündigt, dass ich noch einen Schnipsel hab den ich euch gerne zeigen würde und heute ist es soweit. Und wer gut aufgepasst hat dem fällt jetzt evtl. auf, dass der Erzählstil hier ganz anders ist als beim letzten Mal.
Grannys Geschichte wird, genau wie auch schon "Not the Hero" aus Sicht eines auktorialen Erzählers erzählt. Also dem allwissenden, der nicht nur weiß was Granny macht, sondern auch was alle anderen tun, denken und fühlen.
Doch es gibt Stellen, in denen wechselt der Stil und erzählt aus der Ich-Perspektive. Keine Sorge, das passiert natürlich nicht mitten im Kapitel, so zwischen zwei Absätze gequetscht, sondern auf klar erkennbaren Seiten.
Aber gerade weil mir der Antagonist im zweiten Band sehr am Herzen liegt, darf auch er mal zu Wort kommen und da das, was er zu sagen hat, etwas wahnsinnig persönliches ist, tut er es in der Ich-Perspektive. Denn da Granny mit ihren 80 Jahren keine große Charakterentwicklung mehr durchmacht, habe ich entschieden, dass die stattdessen der Antagonist durchleben darf. Und damit man dieser Entwicklung als Leser folgen kann, gibt es diese Stellen, in der er von seinem Leidensweg erzählt.
Ob und wie gut das ankommt erfahre ich dann spätestens bei den Testlesern. Aber bis jetzt liebe ich es sehr und es macht den Antagonisten sehr viel greifbarer. Ihr könnt mir aber selbstverständlich auch jetzt schon verraten, was ihr davon haltet und wie euch der Schnipsel gefällt :D
Euer Jerry